Energiesparlampen: Wieviel Energie spart man wirklich?
Das Thema Energiesparlampen findet ein immer breiter werdendes Interesse in der Öffentlichkeit, denn die Einsparung von Stromkosten und Energie wiegt die höheren Anschaffungskosten mehr als auf. Auf bis zu 80% wird das Sparpotenzial beziffert, weswegen sich mehr und mehr Menschen dazu entschließen, ihre Wohnungen und Häuser mit Energiesparlampen auszustatten. Um einen umfassenden Überblick über diese Thematik bieten zu können, haben wir für Sie die wichtigsten Aspekte zur Verfügung gestellt.
Aufbau & Funktion von Energiesparlampen
Energiesparlampen unterscheiden sich in ihrem Aufbau und Funktionsablauf signifikant von normalen Glühlampen, was letztendlich auch die hohe Energieersparnis möglich macht.
Während bei einer normalen Glühlampe ein Draht aus Wolfram in einer luftleeren Kuppel auf ca. 2.000 Grad Celsius erhitzt wird, um einen Leuchteffekt zu erzielen, wird bei Energiesparlampen ein ähnliches Ergebnis durch einen speziellen Leuchtstoff erreicht, der sich im Innern einer Glasröhre oder Glaskuppel befindet. In der aus Gründen der Platzersparnis gebogenen oder mehrfach gefalteten Glasröhre befinden sich zusätzlich noch Quecksilberdampf und Edelgase, die durch spezielle Elektroden dazu gebracht werden, eine fast unsichtbare Strahlung abzugeben. Mittels der Verbindung aus Strahlung und Leuchtstoff wird daraufhin Licht erzeugt, welches allerdings erst bei einer bestimmten Temperatur entsteht. Dieser Effekt wird vor allem durch die Verzögerung sichtbar, die bei Energiesparlampen eintritt, bis diese ihre volle Leuchtkraft entfalten.
Ein weiteres wichtiges Element bei Energiesparlampen sind die integrierten Vorschaltgeräte (EVG), die dafür sorgen, dass die Spannung beim Einschalten über die normalen 230 Volt hinaus gesteigert werden, da dies zum Betrieb von Energiesparlampen unbedingt notwendig ist. Darüber hinaus erfüllen die Vorschaltgeräte aber auch die Funktion, den Stromfluss während des Betriebs zu begrenzen, weil dies sonst zur vollständigen Zerstörung der jeweiligen Energiesparlampe führen könnte.
Vorteile von Energiesparlampen & Strom-Einsparung
Die Energiesparlampen warten mittlerweile mit einer großen Fülle an Vorteilen auf, die vor allem im wirtschaftlichen und ökologischen Bereich liegen. So kann eine Energiesparlampe ungefähr 25% des Stroms in Licht umwandeln, wohingegen eine Glühlampe gerade einmal auf einen Effizienzgrad von 5% kommt. Ein weiterer Unterschied zur Glühlampe ist die wesentlich längere Lebensdauer. Eine Glühlampe kann durchschnittlich 1.000 Stunden lang genutzt werden, ehe der Draht durchglüht und man Ersatz beschaffen muss. Energiesparlampen schaffen hingegen eine Betriebszeit von durchschnittlich 6.000 – 10.000 Stunden, was bei 3 Stunden täglicher Beleuchtung einen Zeitraum von 6 bis 10 Jahren ausmachen kann.
Aufgrund des wesentlich höheren Effizienzgrades von Energiesparlampen ist natürlich der Stromverbrauch wesentlich geringer. Um eine Beleuchtung mit der Kraft einer 60 Watt-Glühlampe zu erzeugen, braucht eine Energiesparlampe nämlich gerade einmal 13 Watt. Dies schlägt sich natürlich auch auf die Betriebskosten nieder, die bei ein Energiesparlampen deutlich niedriger liegen.
Um dies zu verdeutlichen, wird nachfolgend ein Rechenbeispiel aufgeführt, welches auch schon die höheren Anschaffungskosten von Energiesparlampen berücksichtigt und auch noch einmal die längst aus dem Verkehr gezogene Glühbirne miteinbezieht:
Energiesparlampe (13 Watt) | |
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Anschaffungskosten: | EUR 10,00 |
Lebensdauer in Stunden: | 15.000 |
Stromverbrauch bei 15.000 Stunden Betrieb: | 195 kWh |
Stromkosten Gesamt (EUR 0,20 / kWh): | EUR 39,00 |
Gesamtkosten (Anschaffung und Strom): | EUR 49,00 |
Glühlampe (60 Watt) | |
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Anschaffungskosten: | EUR 1,00 |
Lebensdauer in Stunden: | 1.000 |
Anschaffungskosten bei 15.000 Stunden Betrieb | EUR 15,00 |
Stromverbrauch bei 15.000 Stunden Betrieb: | 900 kWh |
Stromkosten Gesamt (EUR 0,20 / kWh): | EUR 180,00 |
Gesamtkosten (Anschaffung und Strom): | EUR 195,00 |
Kostenersparnis durch Energiesparlampen
Die Beispielrechnung zeigt eindeutig das Sparpotenzial, welches Energiesparlampen bieten. Der genaue Betrag kann natürlich niedriger liegen, wenn die Lebensdauer der Energiesparlampe geringer ausfallen sollte, als die optimalen 15.000 Stunden, jedoch spart man selbst bei halber Lebensdauer und damit doppelten Anschaffungskosten der Energiesparlampen immer noch weit über 100 Euro.
Nachteile von Energiesparlampen
Die Nachteile der Energiesparlampen lagen lange Zeit vor allem im Nutzungskomfort, denn es gab einige Einschränkungen, die man hinnehmen musste, wenn man auf diese ökologische Beleuchtung gesetzt hat. Viele dieser Probleme wurden jedoch nach und nach von der Industrie beseitigt, so dass es heute beispielsweise auch schon dimmbare Energiesparlampen gibt, die jedoch entsprechend teuer sind.
Durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten konnte das Flackern bei Inbetriebnahme einer Energiesparlampe weitestgehend beseitigt werden. Ein weiteres Problem, welches man heute größtenteils im Griff hat, ist die Form und Bauweise der Energiesparlampen, denn während man anfangs nur stabförmige Sparlampen erstehen konnte, ist es heute durchaus möglich, diese auch in Form einer normalen Glühlampe zu kaufen.
Auch wenn Energiesparlampen heute nicht mehr so empfindlich darauf reagieren, oft ein- und ausgeschaltet zu werden, hat es immer noch einen ziemlich großen Effekt auf die Lebensdauer. In einem normalen Haushalt dürfte dies jedoch kein Problem mehr darstellen, wohingegen eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder nur sehr wenig Sinn macht, zumal Energiesparlampen ihre volle Leuchtkraft erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerungen von einigen Sekunden entfalten können. Als die Energiesparlampe neu auf den Markt kam, konnte diese Verzögerung gut und gerne auch einige Minuten dauern, so dass sich dieses Urteil bei den Menschen fälschlicherweise auch noch heute hält.
Ein weiteres Problem der Energiesparlampen besteht in der Lichtfarbe, die oftmals als zu kalt und unangenehm empfunden wird. Mittlerweile gibt es jedoch auch Sparlampen, die ebenfalls "warmweißes" Licht wie bei Glühbirnen verbreiten. Hier muss man lediglich auf die Angaben schauen, die oftmals den Sockel zieren. Die Lichtfarbe wird in Kelvin angegeben und beträgt für warmweiße Energiesparlampen 2.700 Kelvin, wohingegen in Büroräumen Lampen mit 6.000 Kelvin besser geeignet sind, da diese tageslichtähnliche Lichtfarben hervorbringen.
Energiesparlampen: Ausführungen & Modelle
Der Markt für Energiesparlampen ist äußerst vielfältig und es gibt tatsächlich Modelle in vielen Preisklassen. Gerade die Lebensdauer beim häufigeren An- und Ausschalten ist ein Faktor, der bei sehr günstigen Sparlampen oftmals zu kurz kommt. Darüber hinaus kann sich mit der Zeit auch die Lichtqualität verschlechtern, so dass man darauf achten sollte, hochwertigere Energiesparlampen zu kaufen.
Wer gerne bereits vor dem Kauf mehr über die Qualität bestimmter Energiesparlampen wissen möchte, kann sich an folgenden Punkten orientieren:
Leistung
Die Energiesparlampe sollte immer ein bis zwei Watt mehr Leistung haben, als unbedingt notwendig, um dauerhaft helles Licht zu schaffen.
Lebensdauer
Die Lebensdauer ist in der Regel auf den Packungen vermerkt und kann so wenigstens einigermaßen bestimmt werden, wobei Werte über 10.000 Stunden gut und Werte über 15.000 Stunden hervorragend sind.
Lichtfarbe
Die Lichtfarbe ist ebenfalls auf der Packung vermerkt und sollte für die Wohnung als "warmweiß" (2.700 Kelvin) gewählt werden. In Büroräumen sollten Energiesparlampen mit 5.000 - 6.500 Kelvin (tageslichtweiß) gewählt werden.
Ausstattung
Mittlerweile als Standard kann ein elektronisches Vorschaltgerät angesehen werden, welches für eine längere Lebensdauer sorgt und Flimmern verhindert. Dies ist auf den Packungen im Normalfall mit dem Zusatz "EVG", "EL" oder "electronic" angegeben.
Sollte man auf diese Punkte achten, erhält man in der Regel Energiesparlampen, die durch ihre lange Lebensdauer und ihre Energieeffizienz einen echten finanziellen Vorzug darstellen und darüber hinaus trotzdem eine gute Lichtqualität bieten.
Gesetzliche Vorhaben für Energiesparlampen
Die EU hat beschlossen, dass zukünftig keine Glühlampen mehr verkauft werden dürfen. Durch diese Gesetzesnovelle sollen die Bürger dazu angehalten werden, Energiesparlampen zu kaufen und man geht allgemein davon aus, dass mit dieser Maßnahme europaweit ungefähr 5% des gesamten Stromverbrauchs eingespart werden können.
Ein Vorteil für Käufer von Energiesparlampen liegt darin, dass mit diesem Verbot der Glühlampen auch Auflagen für Halogen- und Energiesparlampen beschlossen wurden. So sollen ab 2016 auch Hochvolt-Halogen-Lampen aus dem Handel verschwinden.
Einsatzgebiete
Mittlerweile kann man Energiesparlampen fast für jede Anwendung nutzen, wobei man dann jedoch auf die Wahl der richtigen Sparlampe achten sollte. Am einfachsten ist die Nutzung dort, wo man über konstante Zeiträume hinweg eine Dauerbeleuchtung benötigt wie zum Beispiel im Wohnzimmer. Durch die verhältnismäßig seltenen Schalterbetätigungen haben die Energiesparlampen hier eine besonders lange Lebensdauer und können sehr effizient eingesetzt werden. Benötigt man dagegen ein Arbeitslicht für handwerkliche Tätigkeiten, kann es interessant sein, eine Energiesparlampe mit einer höheren Watt-Zahl einzusetzen, als eigentlich erforderlich, weil man auf diesem Weg ein besonders helles Licht erzeugt, welches für filigrane Arbeiten wichtig sein kann.
Möchte man dagegen Energiesparlampen im Hausflur zur Beleuchtung einsetzen, kann das Problem auftreten, dass durch sehr häufiges Ein- und Ausschalten die Lebensdauer der Sparlampe leidet und der Spareffekt gemindert wird. Im Außenbereich sollte man sich darauf einstellen, dass die Leuchtleistung von Energiesparlampen abnimmt, da die Umgebungstemperatur ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Helligkeit des Leuchtstoffes ist. Sollte man damit jedoch kein Problem haben, kann auch hier eine Energiesparlampe zum Einsatz kommen.