Energieeffizienzklassen
Das EU-Energielabel und seine Bedeutung

Schon in den 70er-Jahren wurde die Endlichkeit der Energieressourcen deutlich und die Bevölkerung zum Sparen von Energie aufgerufen. In den Privathaushalten sind vor allem elektrische Geräte für den Stromverbrauch verantwortlich. Deshalb wurde in den 90ern auf Initiative der Europäischen Union ein Energielabel eingeführt, das elektrische Geräte nach ihrem Stromverbrauch in verschiedene Energieeffizienzklassen einteilt und dem Verbraucher dabei unterstützen sollte, bei der Neuanschaffung von Haushaltsgeräten auf einen niedrigen Stromverbrauch und damit geringe Folgekosten für seinen Haushalt zu achten.
Energieeffizienzklassen - Die Einteilung
Die Klasseneinteilung des EU-Energielabels unterscheidet Energieklassen, die jeweils mit einem Buchstaben bezeichnet und farblich unterschieden werden.
Die Klassen, die für einen hohen Energieverbrauch stehen, werden in Rot-Tönen dargestellt. Die gelb dargestellten Klassen umfassen elektrische Geräte mit einem mittleren Stromverbrauch und die Klassen, die in Grün-Tönen markiert sind, stehen für sparsamere Elektrogeräte. Ziel war es, die Verbraucher dazu zu animieren, möglichst Geräte aus den "grünen" Klassen zu erwerben, da diese eine hohe Energieeffizienz aufweisen und somit nicht nur kostensparend, sondern auch umweltfreundlich sind.
Heutige Bedeutung

Das siebenstufige Energielabel hat heute ein wenig an Aussagekraft verloren. Die Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten haben das Label zu Recht schnell auch als Marketing-Instrument verstanden und bringen beinahe ausschließlich Geräte der Energieeffizienzklassen A und B auf den Markt. Verbraucher erwerben nun mit bestem Gewissen einen Kühlschrank oder einen Wasserkocher mit dem der Klasse A – und realisieren nicht, dass es auf Grund des technologischen Fortschritts auch innerhalb der Effizienzklasse A große Unterschiede hinsichtlich des Stromverbrauchs gibt. Aus diesem Grund wurden 2004 für Kühlschränke und Gefriergeräte zusätzliche Energieeffizienzklassen eingeführt, die für einen sehr niedrigen Energieverbrauch stehen. Ein Gefriergerät der Klasse A++ verbraucht beispielsweise nur halb so viel Strom wie ein vergleichbares Modell der Klasse A.
Ein Problem besteht darin, dass gerade Verbraucher mit besonders geringen finanziellen Mitteln auf etwas preisgünstigere Geräte der niedrigeren Energieklassen zurückgreifen. Dieser Preisvorteil wird jedoch nach einiger Zeit durch den höheren Stromverbrauch egalisiert und das Gerät wird zu einem Kostenverursacher und Stromfresser.
Es sind bei weitem nicht alle im Fachhandel erhältlichen elektronischen Geräte mit einem Energielabel ausgestattet. Dennoch hat das Label in den letzten Jahren eine beachtliche Bedeutung erlangt. Es dient dem Fachhandel als Marketing-Instrument und hilft den Verkäufern bei der Kundenberatung. Ein EU-Label besteht für jedes gekennzeichnete Gerät immer aus einem mit farbigen Pfeilen versehenen Grundetikett, dass deutlich sichtbar an das Gerät geklebt wird, und aus einem Datenstreifen, aus dem sich die technischen Kennzahlen und die Verbrauchsdaten ablesen lassen. Das Label weist den Namen des Herstellers und die genaue Typbezeichnung auf, um ihm dem jeweiligen Modell sicher zuordnen zu können. Aus dem Datenstreifen lassen sich der genaue Energieverbrauch in kWh und je nach Gerätklasse z.B. die verwendete Technik (Umluft bei Backöfen), das Nettovolumen in Liter (bei Kühlschränken), der Geräuschpegel in dB und weitere technische Angaben ablesen.
Eine Maßnahme für den Klimaschutz
Das Deutsche Recht schreibt mit der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV) verbindlich vor, dass alle im Handel ausgestellten oder dem Verbraucher auf andere Weise zugänglichen Geräte mit dem EU-Energielabel ausgezeichnet werden müssen. Fehlen die Angaben, verhalten sich der Hersteller oder der Händler ordnungswidrig. Seit 2015 müssen die wichtigsten Haushaltsgeräte und Lampen auch online gekennzeichnet werden.
Das Label hilft den Verbrauchern dabei, energiesparende Geräte zu identifizieren und motiviert dazu, auf hoch effiziente Geräte zurückzugreifen. Unter dem Strich stellt es damit eine wirksame Maßnahme zur Förderung des Klimaschutzes dar.