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Verivox: Gasnetzgebühren steigen - Niveau bei Gaspreisen bleibt hoch
Die Gasnetzgebühren entwickeln sich im kommenden Jahr je nach Region sehr unterschiedlich, im Schnitt kommt es laut Vergleichsportal Verivox zu einer Erhöhung von rund 2,5 Prozent. Wann können Verbraucher mit einer Entlastung rechnen?

Heidelberg – Die deutschen Haushalte können in diesem Winter nicht auf eine Entlastung bei den Gaspreisen hoffen. Die Gasnetzgebühren steigen im kommenden Jahr leicht an. Günstigere Großhandelspreise werden noch nicht flächendeckend an die privaten Verbraucher weitergegeben, berichtet das Vergleichsportal Verivox.
Gaspreise sind um 8 Prozent gestiegen
Seit dem Herbst 2018 haben die Gaspreise rund 8 Prozent zugelegt. Ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh bezahlte im Oktober 2018 durchschnittlich 1.120 Euro. Im Oktober 2019 liegen die durchschnittlichen Kosten bei 1.211 Euro.
"Das Gaspreisniveau in dieser Heizperiode wird hoch bleiben", sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. "Kaum ein örtlicher Gasversorger hat bisher Preissenkungen angekündigt."
Gasnetzentgelte steigen im Schnitt um 2,5 Prozent
Die Gebühren für die Gasnetze werden im Jahr 2020 leicht ansteigen. Im bundesweiten Durchschnitt werden sie um rund 2,5 Prozent erhöht. Doch die regionalen Unterschiede sind beträchtlich. In Hamburg steigen die Gasnetzentgelte um 12 Prozent, in Schleswig-Holstein um 10 Prozent. Im Saarland (-4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (-3 Prozent) sinken sie.
"Die Gasnetzentgelte machen rund ein Viertel des gesamten Gaspreises für private Verbraucher aus, erklärt Vogel. Ein weiteres Viertel entfiele auf Steuern und Abgaben. Da sich bei diesen Kostenfaktoren keine Veränderung abzeichne, würden die Beschaffungskosten der Gasversorger beim Blick auf die zukünftigen Gaspreise wichtiger.
Experte: Gaspreise sinken frühestens mit der nächsten Heizperiode
Die Großhandelspreise für Gasanbieter sind seit Beginn des Jahres deutlich gesunken. Der Importpreis, der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erhoben wird, ist seit Januar 2019 um mehr als ein Drittel gesunken. Künftige Preissenkungen für private Verbraucher werden dadurch möglich.
"Unserer Erfahrung nach dauert es über ein Jahr, bis sich gesunkene Großhandelspreise deutlich auf das Preisniveau für private Verbraucher auswirken", so der Energieexperte. "Sinkende Erdgaspreise für private Verbraucher erwarten wir daher frühestens für die nächste Heizperiode 2020/2021."
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