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Sonnenfinsternis stellt Stromnetz auf die Probe
Die Sonnenfinsternis ist für Astronomie-Begeisterte ein erfreuliches Naturschauspiel. Für Stromnetzbetreiber allerdings wird das Phänomen zu einer Herausforderung. Können sie das Stromnetz stabil halten?

Köln (AFP/red) – Die Sonnenfinsternis hat einst unsere Urahnen in Schrecken versetzt - und unterdessen bereiten sie auch uns modernen Menschen wieder Sorgen. Besonders die Mitarbeiter in Stromnetz-Leitstellen und Schaltwarten werden gespannt auf ihre Bildschirme blicken, wenn sich am Freitag die Sonne verdunkelt. "Die Sonnenfinsternis am 20. März stellt das elektrische System in Europa vor eine große Herausforderung", mahnten bereits die vier Übertragungsnetzbetreiber. Und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erinnerte gar daran, dass bei Stromausfall Taschenlampen und batteriebetriebene Radios gute Dienste leisten.
Stromeinspeisung könnte deutlich sinken
Schuld an der Aufregung ist der Mond, der sich am Freitag unbeeindruckt von energiepolitischen Zielvorgaben vor die Sonne schieben und ungewöhnlich große Teile von deren Oberfläche verdecken wird. Bei dieser sogenannten partiellen Sonnenfinsternis werden im Norden Deutschlands bis zu gut 80 Prozent, im Süden immerhin noch mindestens 65 Prozent der Sonnenscheibe verfinstert. Wenn es während der Sonnenfinsternis wolkenfrei ist, wird dadurch die Stromeinspeisung kurzzeitig deutlich sinken und anschließend wieder drastisch steigen - mit der Gefahr, dass die Stromnetze instabil werden könnten.
Große Mengen an Sonnenstrom
Denn mittlerweile beträgt die installierte Photovoltaik-Leistung (PV) in Deutschland rund 39.000 Megawatt - deutlich mehr als bei der letzten vergleichbaren Sonnenfinsternis, die 2003 stattfand. Daher wollen die Übertragungsnetzbetreiber für die Zeit der Sonnenfinsternis mehr sogenannte Regelenergie beschaffen, um so Schwankungen zwischen Stromangebot und -nachfrage auszugleichen.
Wolken spielen eine große Rolle
"Bei bewölktem Himmel wird der Einfluss der Sonnenfinsternis auf die PV-Einspeisung dagegen vergleichsweise gering sein", berichteten die vier Unternehmen. Tatsächlich ist zumindest im Westen und Nordwesten Deutschlands während der Sonnenfinsternis mit vielen Wolken zu rechnen, wie es beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach hieß. "Dort dürfte der Blick auf die Sonnenfinsternis zum Roulettespiel werden", sagte ein Meteorologe. Im Süden und Osten dagegen wird es vielerorts sonnig werden.
Totale Verfinsterung zuletzt 1999
Während die besorgten Übertragungsnetzbetreiber für ihre Vorbereitung auf die Sonnenfinsternis eigens wissenschaftliche Studien erstellen ließen, freuen sich die Astronomie-Begeisterten auf ein seltenes Naturschauspiel. Denn eine Sonnenfinsternis wie am kommenden Freitag gibt es nicht alle Jahre. Sie wird zwar lange nicht so spektakulär sein wie eine totale Sonnenfinsternis, bei der die Sonne vom Mond vollständig verdeckt und der Tag kurzzeitig zur Nacht wird - eine solche totale Verfinsterung war in Deutschland zuletzt 1999 zu bewundern, die nächste findet erst wieder 2081 statt.
Unbedingt Spezialbrillen nutzen
Wie stets bei Sonnenfinsternissen warnen Experten auch diesmal nachdrücklich davor, die Finsternis bei wolkenlosem Himmel ohne Spezialbrillen zu verfolgen - gewöhnliche Sonnenbrillen reichen zum Schutz der Augen nicht aus. Auf keinen Fall sollten Himmelsgucker vermeintlichen Geheimtipps vertrauen und eine verfinsterte, aber immer noch blendende Sonne durch rußgeschwärzte Glasscheiben, belichtete Filme oder Gletscherbrillen betrachten - schlimme Augenverletzungen können die Folge sein.
Quelle: AFP
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Da das Watt (Einheitenzeichen: W) als Einheit für die Leistung zur Messung unterschiedlichster Vorgänge in der Physik verwendet wird, werden zur Beschreibung dieser Größenordnungen SI-Präfixe zur Spezifizierung der Größe Watt verwendet.
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Solarenergie wird durch die Sonnenstrahlung auf die Erde übertragen, wo man sie sammelt und für die Erzeugung von Strom und Wärme nutzt. Der Vorteil der Solarenergie liegt darin, dass sie als erneuerbare Energie quasi unerschöpflich ist.