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Schleswig-Holstein: Erneuerbare sind wichtigste Stromquelle
In Schleswig-Holstein wurde 2014 erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert als aus jeder anderen Energiequelle. Das Bundesland strebt an, der größte Ökostrom-Exporteur innerhalb Deutschlands zu werden, so der Kieler Umweltminister.

Kiel - Erneuerbare Energien haben sich in Schleswig-Holstein als wichtigste Stromquelle etabliert. Im vergangenen Jahr sei ihr Anteil an der Stromproduktion auf 43,3 Prozent geklettert und habe damit erstmals den Anteil der Atomkraft (40,2 Prozent) übertroffen, teilte der Kieler Energiewende- und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag mit. Diese führte bislang die Liste mit den wichtigsten Stromerzeugungsarten an.
Mehr Strom aus Erneuerbaren als aus anderen Quellen
"Das ist eine sehr gute Nachricht. Sie zeigt, dass wir mit der Energiewende extrem gut vorankommen", erklärte Habeck in Kiel. Der Zubau bei den erneuerbaren Energien sei seit dem vergangenen Jahr weiter vorangeschritten. In diesem Jahr werde Schleswig-Holstein voraussichtlich bereits mehr Strom aus Wind, Sonne und Biogasanlagen erzeugen, als es selbst überhaupt brutto verbrauche.
Das Bundesland werde den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen und sich als wichtiger Exporteur von Strom aus erneuerbaren Energien in andere Bundesländer positionieren, betonte Habeck. Ziel sei, bis 2025 das Dreifache des eigenen rechnerischen Stromverbrauchs auf diese Art zu erzeugen.
"Schleswig-Holstein spielt für die Umsetzung des Atomausstiegs und den bundesweiten Klimaschutz eine entscheidende Rolle", ergänzte er.
Atomkraft spielte in der Vergangenheit eine große Rolle
Traditionell spielte die Atomkraft in Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle. Von den drei dort gebauten Akw ist aufgrund des Atomausstiegs inzwischen aber nur noch eins am Netz, die anderen beiden wurden bereits 2011 für immer abgeschaltet. Seit einigen Jahren setzt das Küstenland massiv auf Windkraft. Habeck zufolge waren bis Oktober 2015 dort etwa 2700 genehmigungspflichtige Windanlagen mit einer Nennleistung von 5,1 Gigawatt installiert. Zusammen mit den bereits genehmigten, aber noch nicht gebauten Anlagen belaufe sich die Kapazität auf 7,8 Gigawatt.
Strom aus fossilen Kraftwerken spielte im nördlichsten Bundesland verglichen mit den beiden dominierenden Quellen Erneuerbare Energien und Atomkraft nur eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Er machte 15,4 Prozent der insgesamt erzeugten Bruttostrommenge aus.
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Der Atomausstieg meint vorrangig die Aufgabe der Nutzung der Kernenergie zur Produktion von elektrischem Strom. Kernkraftwerke dienen seit Mitte der Fünfziger Jahre der zivilen Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung.
Ein Atomkraftwerk ist der Ort, in dem Kernenergie aufgrund induzierter Kernspaltung dazu genutzt wird, elektrischen Strom zu erzeugen. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen passieren, da es einige unterschiedliche Typen von Atomkraftwerken gibt.
Erneuerbare Energien stammen aus nachhaltigen Quellen, die sich durch den natürlichen Kreislauf von selbst erneuern. Sie werden auch als regenerative oder als alternative Energien bezeichnet.
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