"Safeguard Temelin": Terrorabwehr-Übungen am Atomkraftwerk
In Tschechien am AKW Temelin proben Soldaten erneut den Ernstfall. Mit der alle zwei Jahre stattfindenden Übung "Safeguard Temelin" lernen die Soldaten, was im Falle eines Angriffs durch ein Flugzeug oder einen LKW zu tun ist.

Temelin - Die tschechische Armee probt am Atomkraftwerk Temelin die Abwehr eines Terroranschlages. An der bis Mittwoch dauernden Übung sind rund 200 Soldaten einer Flugabwehrstaffel und der Heeresreserve beteiligt, wie das Verteidigungsministerium in Prag am Montag mitteilte. Das Übungsszenario sieht demnach vor, dass Terroristen versuchen, das Kernkraftwerk entweder mit einem entführten Flugzeug oder mit einem Lastwagen anzugreifen.
Die Soldaten rückten unter anderem mit Radaranlagen und Flugabwehrwaffen an. Es seien mehrere nahe Vorbeiflüge am Kernkraftwerk geplant, teilte AKW-Sprecher Marek Svitak mit.
Übungen werden jedes zweite Jahr wiederholt
Die Übung "Safeguard Temelin" (Temelin schützen) findet alle zwei Jahre statt. Im März hatte es an mehreren deutschen Atomkraftwerken vorsorglich Terror-Alarm gegeben, nachdem der Funkkontakt zu einem indischen Verkehrsflugzeug bereits über Tschechien abgebrochen war.
Reaktor Temelin steht wegen Sicherheitsfragen in der Kritik
Das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ist nur 60 Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt. Umweltschützer halten die Anlage für pannenanfällig und fordern seit Jahren ihre Schließung. Sie befürchten, dass sicherheitsrelevante Schweißnähte nicht stark genug sind. Sorgen bereitet ihnen zudem die Kombination russischer Reaktor- mit US-amerikanischer Leittechnik.