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EWE steigt aus konventioneller Stromerzeugung aus
Auch der Oldenburger Energieanbieter EWE schließt sich dem Trend der Branche an und will sich nach und nach von seinen konventionellen Kraftwerken trennen. Das gilt vor allem für Anlagen, die ausschließlich der Stromerzeugung dienen.

Oldenburg - Der Oldenburger Energieanbieter EWE will sich langfristig von allen konventionellen Kraftwerken zur reinen Stromerzeugung trennen. Sie seien nicht rentabel, sagte EWE-Chef Matthias Brückmann am Montag zu einer neuen Konzernstrategie, die erneuerbare Energien und Elektromobilität in den Fokus rückt. Seinen Angaben zufolge sollen das Kohle- und das Gaskraftwerk der Bremer Tochter SWB nun genau geprüft werden.
EWE folgt Trend in der Branche
Auf Nachfrage bestätigte er, dass es die langfristige Strategie des Unternehmens sei, sich von konventionellen Kraftwerken zur reinen Stromerzeugung zu trennen. Das Müllheizkraftwerk in Bremen habe dagegen zwei Erlösquellen, Müllverbrennung sei profitabel. EWE folgt damit einem Trend in der Branche. Die Unternehmen Eon und RWE haben ihre Kraftwerkssparten abgespalten. "Wir sehen in der Energiewende für unser Unternehmen mehr Chancen als Risiken", sagte Brückmann.
EWE AG ist in Deutschland, Polen und der Türkei aktiv
Die EWE AG ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft und überwiegend im Besitz von Städten und Landkreisen aus Nordwestdeutschland. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 9.000 Mitarbeiter. Der Konzern versorgt Teile von Niedersachsen und Brandenburg sowie die Insel Rügen mit Energie und ist über Tochtergesellschaften in Bremen, Polen und der Türkei aktiv.
EWE will als Energiefirma den Norden anführen
Nach der neuen Strategie will EWE seine Infrastruktur ausbauen, die Kundenbasis erweitern und weitere Märkte erschließen. Dabei setzt das Unternehmen auch auf strategische Kooperationen und Zukäufe. "Wir glauben gut gerüstet zu sein, müssen aber besser werden", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Wir wollen in zehn Jahren 560 Millionen Euro Gewinn schreiben." Im Jahr 2015 lag das EBIT des Konzerns - also der Gewinn vor Zinsen und Steuern - bei 428 Millionen Euro. Ziel sei, 2026 das führende Energieunternehmen für Deutschlands Norden zu sein.
Stellen Ab- und Aufbau
Einen Beitrag zur Gewinnsteigerung soll die Integration der Tochter SWB leisten. Diese werde perspektivisch in den kommenden Jahren angegangen, teilte das Unternehmen mit. "Für EWE ist es selbstverständlich, hierbei faire Lösungen für die Standorte Bremen und Oldenburg zu finden", betonte Brückmann. Konzernweit sollen Doppelstrukturen abgebaut werden. EWE müsse schlanker werden.
Neue Stellenstreichungen seien nicht geplant. Derzeit läuft bereits ein Programm, nach dem 500 Vollzeitstellen bis 2017 abgebaut werden. Parallel dazu würden neue Stellen geschaffen. Er gehe davon aus, dass der Konzern Ende 2017 mindestens genauso viele Vollzeitstellen haben werde wie beim Ausrufen des Programms 2014, sagte der EWE-Chef.
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Als Energieversorger werden generell die Unternehmen bezeichnet, die den Haushalten und der Industrie elektrische Energie, Gas oder Fernwärme zur Verfügung stellen.
Erneuerbare Energien stammen aus nachhaltigen Quellen, die sich durch den natürlichen Kreislauf von selbst erneuern. Sie werden auch als regenerative oder als alternative Energien bezeichnet.