Bund will Stromverbrauch von Elektrogeräten prüfen
Der Stromverbrauch von Elektrogeräten wird eigentlich von den Ländern überprüft. Nun will aber der Bund die Prüfung selbst übernehmen. 260 Modelle sollen einem Bericht zufolge jährlich unter die Lupe genommen werden.

Düsseldorf – Der Bund will einem Zeitungsbericht zufolge die Herstellerangaben zum Stromverbrauch von Elektrogeräten künftig selbst überprüfen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) solle jährlich rund 260 Modelle unter die Lupe nehmen, berichtete die "Rheinische Post" am Dienstag unter Berufung auf ein Papier des Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel sei es demnach, "die Transparenz bei Produktprüfungen" zu verbessern und so "das Vertrauen der Verbraucher in die Produktangaben zum Energieverbrauch oder zu Energieeffizienz" zu stärken.
Länder kommen ihren Pflichten nicht ausreichend nach
Eigentlich sind für derartige Überprüfungen die Länder zuständig. Allerdings kämen diese ihrer Verpflichtung nicht in ausreichendem Umfang nach, schrieb die "Rheinische Post". Vor allem bei der Überprüfung "technisch komplexer Produktgruppen" solle daher nun ab Januar die BAM eingreifen. Unter anderem solle sie Dunstabzugshauben, Wäschetrockner, Wärmepumpen und Klimaanlagen untersuchen.
Viele Mängel und falsche Informationen
Der Stromverbrauch von Haushaltsgeräten und die Kennzeichnung mit dem Energielabel stehen immer wieder in der Kritik. Erst im November monierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nach einer Überprüfung von fast 10.000 Haushaltsgeräten bei Einzel- und Onlinehändlern zahlreiche Mängel. Mal habe die vorgeschrieben Angabe der Energieeffizienzklasse ganz gefehlt, mal seien falsche Informationen gegeben worden, mal sei das Label falsch angebracht gewesen.