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AKW Temelin: Tschechen fragen für den Ausbau auch chinesische Firmen an
Das stark umstrittene Atomkraftwerk Temelin in Tschechien soll noch weiter ausgebaut werden. Dabei könnte Unterstützung aus Japan, China und weiteren Ländern kommen. Laut einem Zeitungsbericht fragen die Tschechen bei neun AKW-Bauern an.

Prag - Tschechien hält an den Plänen zum Ausbau seiner umstrittenen Atomkraftwerke Temelin und Dukovany fest und zieht dafür auch chinesische Anbieter in Erwägung. Das berichtete die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny" (Montag). Das Industrieministerium in Prag werde in Kürze neun AKW-Bauer ansprechen, konkrete Vorschläge für Bau und Finanzierung von je einem Reaktor an den beiden Standorten vorzulegen.
Atomunternehmen aus China, Frankreich und Korea
Darunter seien mit CGN, SNPTC und CNNC erstmals auch die drei großen chinesischen Atomunternehmen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping war Ende März zu einem Staatsbesuch nach Prag gekommen.
Als weitere mögliche Partner gelten der koreanische Konzern KEPCO sowie Areva und Atmea (Frankreich), Rosatom (Russland), Westinghouse (USA) und Mitsubishi (Japan). Vor zwei Jahren hatte der tschechische Akw-Betreiber CEZ eine Ausschreibung für den Bau neuer Temelin-Reaktoren abgebrochen. Grund war das Fehlen von Staatsgarantien bei fallenden Strompreisen.
Umweltschützer: Das AKW Temelin ist gefährlich
Umweltschützer kritisieren das Atomkraftwerk Temelin, das rund 60 Kilometer von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt liegt, als störanfällig und gefährlich. Sie bemängeln vor allem die Mischung aus amerikanischer Steuerungs- und russischer Reaktortechnik.
Ein Atomkraftwerk ist der Ort, in dem Kernenergie aufgrund induzierter Kernspaltung dazu genutzt wird, elektrischen Strom zu erzeugen. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen passieren, da es einige unterschiedliche Typen von Atomkraftwerken gibt.
Kernenergie - Energieerzeugung durch Kernspaltung oder Kernfusion
Durch Kernspaltung oder Kernfusion wird Energie gewonnen. Die Nutzung der Kernenergie bringt jedoch Gefahren mit sich und ist nicht erst seit Fukushima sehr umstritten.