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100 Tage Weltklimavertrag: Emissionen haben zugenommen

Vor etwa 100 Tagen wurde in Paris zum ersten mal der Weltklimavertrag unter fast allen Ländern der Welt geschlossen. Im Zentrum standen dabei die klimaschädlichen Treibhausgase, die reduziert werden sollen. Laut den neuesten Zahlen der Bundesregierung ist hierzulande das Gegenteil geschehen.

17.03.2016, 17:20 Uhr (Quelle: DPA)
UmweltschutzIn Deutschland haben die Treibhausgase 2015 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.© Beboy / Fotolia.com

Berlin - Trotz aller Bemühungen um mehr Umweltschutz ist der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in Deutschland 2015 leicht gestiegen. Hauptgründe waren der kalte Winter mit einer intensiven Heizperiode, die günstigen Benzinpreise sowie hohe Stromexporte, wie das Umweltministerium am Mittwoch mitteilte. Knapp 100 Tage nach dem Klimagipfel von Paris belegen die Zahlen aus Sicht der Grünen das "Scheitern" der Bundesregierung in der Klimapolitik.

Experten von WWF und Germanwatch sagten der Deutschen Presse-Agentur, als erstes sollte die Koalition aus Union und SPD nun den schnellen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens 2035 beschließen.

Emissionen stiegen um 0,7 Prozent

Nach den neuen Zahlen des Umweltbundesamts stiegen die Emissionen hierzulande 2015 um sechs Millionen Tonnen auf 908 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente - ein Plus von 0,7 Prozent. Gegenüber 1990 sind die Emissionen um 27,2 Prozent gesunken.

100 Tage nach Abschluss des Weltklimavertrages

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, warf der schwarz-roten Koalition vor, die ersten 100 Tage nach dem Klimagipfel von Paris kaum genutzt zu haben. "Diese Regierung tritt bei der Energiewende auf die Bremse, deckelt den Ausbau der Erneuerbaren und schenkt der Braunkohle einen kostspieligen Bestandsschutz. So wird es nix mit den gemeinsam vereinbarten Klimaschutzzielen", sagte er.

Mitte Dezember hatten sich in einem historischen Beschluss erstmals nahezu alle Staaten der Erde auf einen verbindlichen Weltklimavertrag geeinigt. Am 21. März sind 100 Tage vergangen.

Barbara Hendricks: Kohlemeiler machen Fortschritte zunichte

Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärte, Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien würden aktuell leider durch die hohe Produktion von Kohlestrom zum Teil zunichte gemacht. Das liege an den Überkapazitäten bei Kohlekraftwerken. Ab 2017 würden jedoch die ersten Braunkohle-Kraftwerke vom Netz genommen und zunächst in eine Reserve überführt. "Damit ist eine wichtige klimapolitische Weiche bereits gestellt", sagte sie.

Nach Hendricks Einschätzung belegen die Zahlen zudem, dass das Wetter immer noch großen Einfluss auf unsere Klimabilanz hat. "Das zeigt, dass gerade im Wärmesektor noch enorme Potenziale liegen, vor allem bei der Energieeffizienz von Gebäuden."

Konkurrierende Ansichten in der Politik

Die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (Grüne), nannte den CO2-Anstieg 2015 eine Klatsche für die Bundesregierung. "Im Dezember haben sie noch scheinheilig dafür gekämpft, dass andere Länder schädliche Klimagase reduzieren. Jetzt folgt der Offenbarungseid im eigenen Land, weil man an den selbst gesteckten Klimazielen scheitert."

Die Bundesregierung sieht sich hingegen bei der Energiewende auf gutem Weg und als weltweites Vorbild. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) betonte bei der Eröffnung einer internationalen Energie-Konferenz der Regierung, kaum jemand habe den deutschen Weg vor zehn Jahren für machbar gehalten: "Heute wissen wir: Die Energiewende ist technisch möglich und finanzierbar." Für eine globale Energiewende bleibe aber noch einiges zu tun.

UN-Klima-Chefin: Kohle-Ausstieg ist nicht mehr aufzuhalten

Nach Überzeugung von UN-Klima-Chefin Christiana Figueres ist der weltweite Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas insgesamt nicht mehr aufzuhalten. Der Übergang zu einer Wirtschaft ohne fossile Energie sei voll im Gang. "Diese Verschiebung ist unaufhaltsam und dauerhaft", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Das Bewusstsein für die Dringlichkeit ist ganz klar vorhanden."

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