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Wasserenergie: Produktive erneuerbare Energiequelle
Die Wasserenergie ist eine der wenigen regenerativen Energiequellen, die schon seit längerem dazu genutzt wird, elektrischen Strom zu erzeugen. Sie verfügt unzweifelhaft über ein großes Potenzial, jedoch gibt es auch einige Probleme, die mit dieser Energieform einhergehen.

Was ist Wasserenergie / Wasserkraft?
Die Wasserenergie wird ähnlich wie die Windenergie durch Bewegung erzeugt. Dieser mechanische Energiefluss entsteht, wenn das Wasser aus höher gelegenen Ebenen hinab fließt und einerseits kinetische Energie erzeugt wird, sowie andererseits natürlich durch Reibung Wärme nutzbar ist. Es wurde durch die Natur so eingerichtet, dass die Verdunstungen des Wassers immer wieder dazu führen, dass es in höheren Regionen durch Regen wieder herunterkommt und erneut hinabfließen muss. Aufgrund dessen gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, wie die Wasserkraft heute genutzt werden kann.
Nutzungsmöglichkeiten der Wasserenergie
Wasserkraftwerk In früheren Zeiten wurde die Wasserkraft dazu benutzt, Wasserräder anzutreiben, die ihrerseits die Funktionsfähigkeit von Mühlen oder Maschinen sicherstellen sollten. Diese Nutzungsart hat sich vor allem in Ländern mit noch geringer Industrialisierung bis heute gehalten und ist ein wichtiges Hilfsmittel, um landwirtschaftliche Erzeugnisse herzustellen. Die Industriestaaten dagegen sind immer mehr dazu übergegangen, die Wasserenergie zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies wird hauptsächlich durch die verschiedensten Formen von Wasserkraftwerken erreicht, die alle nur in bestimmten Umgebungssituationen sinnvoll sind.
So nutzen Gezeitenkraftwerke den Höhenunterschied der Wasserstände bei Ebbe und Flut aus, um durch die entstehende Wasserströmung in beide Richtungen eine Turbine anzutreiben. Diese Kraftwerke sind in der Regel jedoch sehr aufwendig, weil dafür normalerweise Staudämme errichtet werden müssen. Dazu kommt, dass in Europa nur sehr wenige Standorte dafür wirklich in Frage kommen. Eine weitere Möglichkeit, die Wasserkraft zu nutzen, sind Meeresströmungskraftwerke, die ihre Turbine durch die normale Meeresströmung antreiben lassen. Diese gelten als große Hoffnungsträger, wobei in Deutschland jedoch nur eine einzige Stelle zur Platzierung eines solchen Kraftwerkes geeignet ist. Schließlich sollen auch noch die Wellenkraftwerke Erwähnung finden, die durch die Bewegung der Wellen Wasserenergie einfangen und damit Strom erzeugen.
Vorteile der Wasserenergie
Der definitiv wichtigste positive Aspekt der Wasserenergie liegt darin, dass sie in schier unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Einige Staaten hoffen zukünftig, ihren gesamten Stromverbrauch aus Wasserkraft zu befriedigen. Mit einem solchen Potenzial gehört die Wasserenergie natürlich zu den regenerativen Energiequellen, die in der Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen sollen. Dazu kommt, dass zumindest der CO2-Ausstoß bei der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft nicht vorhanden ist, womit diese Form der Energiegewinnung als äußerst umweltfreundlich gilt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass insbesondere bei den Wellenkraftwerken bereits in naher Zukunft konkurrenzfähige Preise erreicht werden können, so dass der Strom aus Wasserkraft nur noch genauso viel kostet wie der aus konventionellen Energieträgern.
Nachteile der Wasserenergie
Die Probleme der Wasserkraft sind immer abhängig vom jeweiligen Kraftwerkstyp, der zu Erzeugung von elektrischem Strom eingesetzt wird. Bei einem Gezeitenkraftwerk haben die Stauung des Wassers und die Verlangsamung der Wasserströmung zum Teil erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Meeresbewohner, da diese sich zum Teil nach Strömungen richten und so vertrieben werden könnten. Bei Wellenkraftwerken muss hingegen zunächst das Problem von Stürmen in den Griff bekommen werden, weil diese so viel Energie liefern, dass Versuchsanlagen mit kleinerer Kapazität zerstört werden können und in der Vergangenheit auch wurden. Ein Problem, welches alle Kraftwerkstypen im Bereich Wasserkraft betrifft, stellen die hohen Kosten für den Bau dar, weil alle Materialien so veredelt werden müssen, dass sie widerstandsfähiger gegenüber Wasser werden. Die Meeresströmungskraftwerke können momentan noch nicht wirtschaftlich genug arbeiten und müssen aufgrund ihrer Unterwasserarchitektur immer mit Schiffsbewegungen abgestimmt werden, da sonst Unfälle entstehen können.
Wasserenergie - Fazit
Die Wasserkraft hat wie alle regenerativen Energiequellen ein noch großes ungenutztes Potenzial, welches man ausschöpfen sollte. Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe von Problemen, die beseitigt werden müssen, aber wenn dies gelingt, kann man mit der Wasserenergie einen großen Teil des Energieverbrauchs der Weltbevölkerung decken. Damit dürfte die Wasserkraft ebenfalls eine Energiequelle sein, die im zukünftigen Energie-Mix eine bedeutende Rolle spielt, zumal sie bereits einen nicht unerheblichen Teil von 18% der weltweiten Produktion von Strom ausmacht. Neben der Windenergie und der Solarenergie gehört also auch die Wasserenergie zu den Energieträgern der Zukunft.