- Energie-Lexikon
- Gasturbine
Gasturbine
Eine Turbine hat die Funktion, Strömungsenergie in Drehbewegungsenergie umzuwandeln, mit der je nach Einsatzzweck eine bestimmte Arbeit verrichtet wird.

Strömungsenergie wird in einer Gasturbine durch heißes Gas erzeugt, das unter hohem Druck in den Turbineneinlauf eingeleitet wird. Das für diese Zwecke genutzte Gas entsteht häufig aus Flüssigkeiten, die leicht ihren Aggregatzustand wechseln, wie beispielsweise Kerosin. In bestimmten Kraftwerken wird Erdgas für den Betrieb der Gasturbine eingesetzt. An den Turbineneinlauf schließt sich der Verdichter oder Kompressor an, dessen Konstruktion die Durchströmgeschwindigkeit des Gases weiter erhöht. Das aus dem Kompressor ausströmende Gas gelangt in eine Brennkammer, in der durch Zufuhr von Kraftstoff ein Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht, das nach Zündung mittels einer Zündkerze den Energieschub auslöst, der für einen Raketenstart oder den Antrieb eines Flugzeuges genutzt wird. Die aus der Brennkammer austretenden Gase treffen auf die Turbine, in der mit der Strömungsenergie des Gases ein Kompressor oder ein Generator betrieben werden. Die Konstruktion der Brennkammer hängt von der geplanten Anwendung der Gasturbine ab. Für Triebwerke in der Luft- und Raumfahrt werden vorrangig Rohrbrennkammern genutzt. Ring-Rohrbrennkammern weisen eine noch höhere Leistungsfähigkeit auf. Die technisch am besten ausgereifte Konstruktion ist die Ringbrennkammer, die vor allem in Strahlturbinenkraftwerken zum Einsatz kommt.
In Gas- und Dampfkraftwerken (GUD-Kraftwerken) werden Gasturbinen zur Stromerzeugung eingesetzt. Das Strömungsgas wird hier vorrangig aus Erdgas oder anderen fossilen Brennstoffen gewonnen. GUD-Kraftwerke, die mit Gasturbinen arbeiten, weisen einen hohen Wirkungsgrad von über 60% auf.