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Erdgas
Erdgas wird als Energieträger vor allem zur Strom- und Wärmeproduktion und als Treibstoff für Kraftfahrzeuge genutzt.

Erdgas ist ein natürlicher Rohstoff, der im Erdinneren aus einer Tiefe von bis zu 7.000 Metern gefördert wird.
Das natürliche Gas wurde schon vor 3.000 Jahren in China gefördert - Bambusstäbe dienten als Bohrstangen. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Erdgas kommerziell vertrieben. Das erste Gasunternehmen wurde in London gegründet.
In seiner natürlichen Form setzt sich Erdgas meist aus mehreren Kohlenwasserstoffen wie Propan, Ethan und verschiedenen Edelgasen zusammen, Hauptbestandteil ist Methan. Da Methan das am besten verwendbare Gas ist, wird die Qualität des geförderten Erdgases nach dessen Methan-Anteil, der bis zu 90% betragen kann, eingestuft. Hochwertige Gase gehören zur E-Gruppe, minderwertigere Erdgase mit geringerem Methan-Anteil werden der L-Gruppe zugerechnet. Erdgasfelder sind in vielen Regionen der Erde zu finden. Deutschland bezieht seinen Bedarf zurzeit zu gut 30% aus Russland, zu 25% aus Norwegen, zu 20% aus den Niederlanden und aus in Norddeutschland gelegenen Erdgas-Lagerstätten.
Vor der kommerziellen Nutzung des Erdgases wird es in den Förderanlagen in einem Aufbereitungsverfahren getrocknet und von Verunreinigungen befreit. Deutschland wird flächendeckend über ein dichtes Erdgasleitungsnetz versorgt. Aus Sicherheitsgründen und zum Ausgleich von Lastschwankungen werden mehrere Erdgas-Untergrundspeicher betrieben. Etwa die Hälfte des geförderten oder importierten Erdgases wird von den Privathaushalten benutzt. Die Industrie benötigt 20% der Importe, 10% werden in Gaskraftwerken zu Strom umgewandelt. In den Haushalten wird Gas vor allem zum Beheizen der Wohnungen genutzt – beinahe jede zweite Wohnung in Deutschland nutzt eine Gasheizung. Die Verbrennung von Erdgas beschleunigt, wie andere fossile Brennstoffe auch, den umweltschädlichen Treibhauseffekt, da bei diesem Vorgang das Treibhausgas Methan freigesetzt wird.